Kuratorische Konzeption "Schacht und Heim"


SS 2018
Corinna Schneider: Kuratorische Konzeption "Schacht und Heim", Ausstellungsplakat, Master 2018

Am 30. Juni 2012 verabschiedete sich das Saarland vom Bergbau. Starke Grubenbeben im Jahr 2008 veranlassten die saarländische Landesregierung zu einem abrupten Abbauende. Dadurch brach ein kompletter Wirtschaftszweig, mit zahlreichen Zulieferern, innerhalb von wenigen Jahren weg. Tausende Bergmänner verloren ihre Arbeit oder mussten sich auf ein Pendlerleben einstellen, denn den Bergbau gab es ab dieser Zeit nur noch im Ruhrgebiet. Doch auch in Nordrhein-Westfalen wird das Bergbauende im Jahr 2018 kommen.

Zu den Hochzeiten des saarländischen Bergbaus förderten die Bergmänner bis zu 17 Millionen Tonnen im Jahr. Um Mitarbeiter und deren Angehörige bei Laune zu halten, beschloss die Saarbergwerke Aktiengesellschaft 1955 die Gründung einer eigenen Betriebszeitschrift mit dem Titel „Schacht und Heim“. Sie war weit mehr als eine rein informative Werkzeitung und spiegelte nahezu vollständig die Aspekte des Alltags der saarländischen Bergleute und deren Angehörigen wider, wie die der Arbeit unter Tage, der Kameradschaft, der Familie sowie die der Kindererziehung und der Freizeitgestaltung.

In der Abschlussarbeit geht es um die kuratorische Fragestellung der richtigen Übersetzung eines Printmediums, hier „Schacht und Heim“, in eine multimediale Ausstellung und die Ausrichtung dieser hinsichtlich des angestrebten Zielpublikums. Die Ausstellung „Schacht und Heim“ richtet sich vor allem an ehemalige Bergleute und an jene Generationen, die zu jung sind, um den aktiven Bergbau noch miterlebt zu haben. Hier zeigt sich der hohe und vielseitige Anspruch an die Ausstellung als Medium. Durch räumliche Installationen, Fotografien, Interviews mit Zeitzeugen, zahlreiche Exponate und multimediale Ausstellungsbereiche, wie einer virtuellen Schachtfahrt, wird dem Besucher ein tiefer Einblick in den saarländischen Bergbau und das Seelenleben der Bergleute ermöglicht.

Die Ausstellung „Schacht und Heim“ soll zum einen fachinterne Mitarbeiter der Saarbergwerke, wie ehemalige Bergleute und Arbeiter in Zulieferunternehmen und zum anderen junge unvoreingenommene Menschen zum Nachdenken anstoßen, denn wie es zur Zeit scheint, wird uns der Bergbau im Saarland mit all seinen positiven wie auch negativen Aspekten noch lange begleiten. Die Realisierung dieser Ausstellung ist Thema meiner Arbeit. In einem dreistufigen Prozess beschreibe ich die Recherche, Entwicklung und Umsetzung der Ausstellung „Schacht und Heim“, die vom 08. Dezember 2017 bis zum 30. Juni 2018 im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen zu sehen war.

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